Was ist Whois? Einfach Erklärt!

Whois ist eine der wichtigsten Methoden zum Nachschlagen von Informationen zu Domain-Registrierungen. Unabhängig davon, wem eine Domain gehört, kann jede:r diese Abfrage durchführen.

In der Whois-Datenbank werden die Informationen zur Inhaberschaft der Domain gespeichert. Alle Domain-Registries führen Aufzeichnungen über alle bei ihnen registrierten Domains. Dies ist vergleichbar mit Immobilien, die bei einer zuständigen Behörde registriert werden.

Warum wurde die Whois-Datenbank erstellt?

Whois ist eine öffentliche Datenbank, die von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) verwaltet wird. Sie ist ein „… kostenloses, öffentlich zugängliches Verzeichnis, das die technischen und Kontaktinformationen von Domainnamen-Registranten enthält.“

Ursprünglich wurde diese Datenbank als Verzeichnis für technische und administrative Kontakte von Domains errichtet. Ziel davon war, mehr Transparenz und Kommunikation im Internet zu gewährleisten. Denn im Internet ist nicht immer klar, woher Informationen kommen und wer hinter einer Website steht. Angesichts der zunehmenden Bedeutung gefälschter Nachrichten ist es heute wichtiger denn je, die Quelle von Informationen zu kennen.

Whois trägt somit zur Demokratisierung des Internets bei. Von Unternehmen und Behörden bis zu einzelnen Nutzern:innen kann jede:r auf die Whois-Datenbank zugreifen. Somit hat jede Person die Möglichkeit, herauszufinden, wer hinter einer Domain oder einer Website steckt. 

Des Weiteren bietet die Abfrage der Whois-Datenbank bessere Geschäfts- und Verhandlungsmöglichkeiten. Wenn Unternehmen eine Website erstellen und feststellen, dass die gewünschte Domain bereits vergeben ist, können sie über die Abfrage die Kontaktdaten der Domaininhaber:innen herausfinden. So entsteht die Möglichkeit, direkt mit den Verantwortlichen zu verhandeln.

Welche Informationen werden in der Whois-Datenbank gespeichert?

Bei der Registrierung einer Domain muss die antragstellende Person ihre Kontaktdaten angeben. Wenn bei der Registrierung der Domain falsche Angaben gemacht werden, besteht die Gefahr, dass die Domain verloren geht. ICANN schreibt: „Wenn der Domainnamen-Registrant wissentlich falsche Informationen bereitstellt, die Informationen nicht innerhalb von sieben Tagen nach einer Änderung aktualisiert oder nicht innerhalb von 15 Tagen auf eine Anfrage zur Richtigkeit antwortet, kann der Domainname gesperrt oder gekündigt werden.

Während der Registrierung einer Domain müssen folgende Angaben gemacht werden: 

  • Name
  • Adresse 
  • Telefonnummer
  • E-Mail-Adresse 

Zusätzlich werden ebenfalls Informationen über den Registrar sowie administrative und technische Kontakte gespeichert. Diese werden bei technischen Problemen der Domain oder der Website benötigt. 

Die Whois-Abfrage

Über die Whois-Abfrage können Dritte nach den Inhaberdaten einer registrierten Domain suchen. Dies kann zum einen über unterschiedliche Protokolle erfolgen, darunter das Whois-Protokoll selbst. Inzwischen bieten auch viele Registrare, Registries und auch die ICANN selbst eine nutzerfreundliche Whois-Abfrage an. Die Whois-Abfrage von INWX findest du hier.

Es gibt verschiedene Anreize und Gründe, eine Domain und die dazugehörigen Kontaktinformationen in der Whois-Datenbank zu überprüfen:

  • Einzelpersonen oder Unternehmen überprüfen eine Domain auf Verfügbarkeit, Ablaufdaten und Inhaber:innen
  • Registrare überprüfen bei Transfer der Domain die Domainnamen 
  • Behörden überprüfen Domains, wenn sie kriminelle Aktivitäten untersuchen
  • Dritte benötigen den administrativen Kontakt, da es technische Probleme mit der Domain oder der Website gibt

Whois Privacy und Datenschutz

Wer kein Problem damit hat, seine Daten öffentlich zu machen oder die Gebühr für eine private Registrierung sparen will, erhält keinen Datenschutz. In diesem Fall gibt der Domain-Registrar die personenbezogenen Daten in der Whois-Datenbank frei. Diese Auflistung enthält den Namen, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse sowie das Ablaufdatum der Domain, die IP-Adresse und den Hostname der Website.

Dabei erhöht sich jedoch das Risiko, Opfer von Hacking- oder Spam-Angriffen zu werden. Um dies zu verhindern, bieten inzwischen viele Registrare eine Form von Domain-Datenschutz an. Dieser wird auch Whois Privacy genannt.

Dabei fungiert der Registrar als öffentlicher Mittelsmann. Das bedeutet, dass in der Whois-Suche die Kontaktdaten des Domain-Registrars angezeigt werden. So bleiben die Daten der eigentlichen Domaininhaber:innen verborgen.

Screenshot von einem Vergleich von Domain-Inhaber-Daten ohne und mit Whois Privacy

Auch die DSGVO hat dazu beigetragen, dass die Kontaktdaten bei der überwiegenden Mehrheit der Domain-Endungen verborgen bleiben. So erfasst die deutsche Registry DENIC zwar die personenbezogenen Daten und speichert sie. Diese Daten sind jedoch immer geschützt und können nur von den eigentlichen Domain-Inhaber:innen eingesehen werden.

Andere Domain-Endungen wie .ASIA oder .COOP lassen jedoch keinen Domain-Datenschutz zu, sodass die Informationen jederzeit durchsucht und angezeigt werden können. 

Gleichzeitig hat die ICANN festgelegt, dass der Domain-Registrar Möglichkeiten bieten muss, den Eigentümer einer Domain zu kontaktieren.

Dies kann auf zwei Arten erfolgen. Entweder wird für jede Domain ein individuelles Kontaktformular bereitgestellt, das im Whois-Eintrag verlinkt ist oder es werden E-Mail-Aliasse verwendet. So können Dritte den Inhaber kontaktieren, auch wenn die E-Mail-Adresse anonymisiert ist.

Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, bei denen trotz Whois-Datenschutz Auskunft gegeben werden darf. Dies kann beispielsweise bei einer Anfrage von Behörden, bei Strafverfolgung oder mittels Pfändungsverfügung geschehen. Und auch wenn Namens- oder Urheberrechtsverletzung begangen werden, können die Kontaktdaten von dem Domain-Registrar herausgegeben werden. 

Kritik an Whois und sein Nachfolger

Über 35 Jahre war Whois die wichtigste Methode zum Nachschlagen von Informationen zu Domain-Registrierungen oder IP-Adressdetails. Das Protokoll erfüllte bei seiner Einführung mit seiner Einfachheit seinen Zweck. Doch mit der Weiterentwicklung des Internets in ein riesiges Ökosystem konnte es nicht mehr allen Anforderungen gerecht werden. Daher wurde die völlige Transparenz, die Whois auszeichnete, von einem Vorteil zu einem ernsthaften Problem in Bezug auf Privatsphäre und Datenschutz. 

Aufgrund dessen wurde das RDAP (Registration Data Access Protocol) entwickelt. Es soll eine sicherere, zuverlässigere und korrektere Datenabfrage im Einklang mit neuen Datenschutzbestimmungen bieten. Es ist abzusehen, dass RDAP langfristig Whois ersetzen wird, da es die Ineffizienzen beseitigt.

Mehr Informationen über RDAP, das „neue Whois“, erfährst du hier in unserem Artikel.